14. Juni 2025
Bloss der Blog schlief, ich nicht

Denn gestern hat mir der Buchgestalter den Rohsatz meines neuen Romans geschickt. Simsalabim, hat er einen langen Fliesstext in etwas verwandelt, das sogar digital schon ein wenig wie ein Buch anmutet. Nun arbeitet sich der Korrektor an den sieben Damen ab, um die es im Roman geht. Hoffentlich findet er möglichst viele, am besten alle Fehler. Nachher drehen die Lektorin, der Buchgestalter und ich noch ein paar Runden, aber ändern darf ich nur im alleräussersten Fall noch etwas Klitzekleines, denn eigentlich gilt schon länger: Finger weg vom Text. Gegen Ende des Sommers geht das Ganze in Druck und ab Beginn September werden die Damen durch ihr Buch touren und zusammen mit ihnen ein wenig später hoffentlich auch die Leser:innen.
Aber das dauert noch, zum guten Glück! Warum? Vor kurzem haben mich mehrere Menschen, die sich gar nicht kennen, dasselbe gefragt, nämlich, wie es mir jetzt ergehe, nachdem ein langer Text abgeschlossen sei. Es sei ein seltsames Gefühl, habe ich ihnen geantwortet. Und das stimmt. Es ist ein wenig so, als wäre ich arbeitslos, obwohl ich gut beschäftigt bin mit anderen Dingen. Aber innerlich dreht sich das Karussell immer schneller. Fragen, Zweifel, Befürchtungen wechseln sich ab mit Vorfreude und Hochgefühlen, und wenn der Taumel aufhört, bin ich für eine Weile ganz nüchtern und denke: So, nun fliegt der Text davon, weg von mir. Diese bislang geheime Liebe wird nun bald öffentlich. Im Grunde kann ich den Damen nur hinterher winken und ihnen alles Gute wünschen. Nachts kommen sie zurück und bleiben noch ein wenig bei mir. Ihr müsst doch schlafen, sage ich zu ihnen, ihr seid ja schliesslich nicht mehr die Jüngsten. Danke gleichfalls, erfrechen sie sich zu sagen, bevor sie verschwinden. Neulich habe ich sie alle in alter Frische im Seebad gesehen, ihre Stimmen habe ich sofort wieder erkannt, habe aber einen grossen Bogen gemacht um die völlig entspannte Bande. Sie sollen nun besser unter sich bleiben, unsereiner will ja nicht mehr stören.
Kurz und gut, wie ich diese Zwischenzeit fülle, weiss ich noch nicht genau. Wohl vor allem mit Lesen, denn es warten viele Bücher darauf, endlich an die Reihe zu kommen. Nur, ganz im Geheimen kritzle ich ein wenig, versteckt sogar vor mir selbst. Hinterücks tüftelt etwas an etwas rum, an so etwas wie einem vagen Plan vielleicht, nein, längst ist es noch nicht ein Plan, aber ich darf mich nicht umdrehen, darf noch lange nicht hinschauen. So beginnt es immer, blind, irgendwie. Gewiss ist einzig: Alles beginnt wieder von vorn, lange vor dem Anfang fängt es an. Das sagt übrigens auch eine der Damen, Anna, zur anderen, zu Ruth. Und wie recht sie doch hat, diese Anna!
«Claudia, Hella, Louise, Mathilde, Vera, du und ich. Das ist der Trupp, der antritt. Übrigens, das weißt du doch, alles hat schon längst begonnen, lange vor dem Anfang.».
PS: Und damit ihr mit der edition bücherlese weiterlesen könnt, hier bitte klicken: https://wemakeit.com/projects/buecherlese-weiterlesen
Grossen Dank!
Endlich, endlich wieder etwas von dir, liebe Theres! Blog und Buch, wunderbar!
Viel Erfolg!
Was soll ich sagen?
Einfach nur wunderbar…wie sich die Damen selbständig machen, sich lösen von ihrer Erschafferin , diese zurücklassen und sie nicht mehr als ihnen nachblicken kann… ihre Stimmen ihr noch im Ohr sind….
wie die ihr vertrauten Gestalten sich nun auflösen , um neu erweckt zu werden in den vielen Leser: innen,
die dereinst mit ihnen auf die Reise gehen werden!
Ich freue mich auf sie!
Liebe Theres! Ich freue mich schon auf die
Damentour mit Claudia, Hella, Louise, Mathilde, Vera, dir und mir!
danke dir, ich mich auch!
Liebe Theres,
ich hatte Deine schönen Blog-Beiträge schon vermisst! Auch ich bin sehr gespannt auf die Damentruppe und wünsche ihnen und Dir ganz viele Leserinnen. Aber jetzt erst mal einen möglichst entspannten Sommer, auch wenn die Gedanken über Dein neues Baby sich mit Sicherheit nicht ganz wegschicken lassen …
Gruß, Ilsebill